Turnverein
Hinwil
Bike & Climb
Braunwald – 14./15.8.2004
Einmal mehr (nach dem Mega-Event „The Polysportifs“ vom letzten
Jahr) hatte unser Abenteuer-Chef Felix Weber eine Herausforderung der
besonderen Art im Köcher.
Am Samstag trafen wir uns gegen 07.00 h in
voller Bike-Montur auf dem Gemeindeplatz Hinwil. Das Uebernachtungs- und
Klettergepäck war bereits am Vorabend im „Mannschaftswagen“ verstaut worden.
Für den Gepäcktransport in die Gumenhütte sorgte Michi Stahl mit Freundin Ines. Herzlichen Dank.
Bei ganz leichtem Regen fuhren wir via Rüti, Jona dem Obersee entlang nach Schmerikon. Dann dem Linthkanal entlang nach Ziegelbrücke, via Näfels nach Glarus (474 m.ü.M).
Nach gut zwei Stunden war die Flachetappe hinter uns, ab jetzt gings bergauf und wie. Drei Teilnehmern wurde schon vor
diesem Aufstieg nahegelegt, den flacheren Weg im Tal
zu nehmen und mit der Standseilbahn nach
Braunwald hinauf zu fahren.
Via Schwändi (689 m.ü.M.) noch auf Teerstrasse kam nachher das Mountain-Bike-Terrain voll zum Zug und gipfelte in einem
ca. ½-stündigen, steilen, morastigen Anstieg wo das Bike gestossen und sogar getragen werden musste. Auch gab
es den einen oder anderen Defekt der repariert werden musste. Ueber einen Höhenweg kamen wir nach insgesamt ca. fünf
Stunden oberhalb Braunwald (1'250 m.ü.M.) vorbei. Es
folgte der Schlussaufstieg zur Gumenhütte (1'910 m.ü.M.). Gegen 14.30 h hatten alle, also nach insgesamt ca.
7 ½ Stunden, das Ziel erreicht. Zusammen mit Ueberraschungsbesuch
Bigi und den von ihr mitgebrachten feinen Rouladen
begrüssten wir das Schlusslicht des Feldes, unseren Präsidenten Wädi mit einem lautstarken „Happy Birthday“.
Bis dahin hatte sich das Wetter zum Glück gut gehalten, es hatte wenn überhaupt
nur leicht geregnet. Kaum aber waren wir in die Gumenhütte
eingezogen zog ein veritabler Sturm auf. Die Vorbereitung im Klettergarten für
den folgenden Tag fiel buchstäblich ins Wasser. Somit konnten sich alle, nach
einer wohltuenden Dusche der wohlverdienten „Freizeit“ widmen mit schlafen oder
tratschen oder jassen, etc. bis zum Nachtessen. Das es keine Freinacht geben
würde sah man bereits früh in den Gesichtern umso mehr als das Programm für
Sonntag kein Nachlassen duldete. Trotzdem liess sich Wädi
die feine Zigarre zum Abschluss nicht entgehen.
Am Sonntag war bereits um 06.00 h wieder
Tagwache, man hatte mehr oder weniger gut geschlafen, je nachdem in welchem
Zimmer man lag; das eine war ziemlich, das andere eher weniger schnarchfrei.
Wider erwarten zeigte sich das Wetter jetzt von der sonnigen Seite. Nach dem
Morgenessen machten sich die 15 schwindelfreien Teilnehmer mit Gstältli und Helm ausgerüstet auf in Richtung Klettersteig.
Wir restlichen fünf zogen es vor, auf dem einigermassen ebenen Boden zu
bleiben.
Kurz nach Mittag war die Seilschaft wieder zurück
in der Gumenhütte. Sie hatten erfolgreich den
Vorderen (2'449 m.ü.M.) und den Mittleren (2'420 m.ü.M.) der drei Eggstöcke bestiegen und waren auch dem
aufziehenden Nebel getrotzt.
Jetzt hiess es verpflegen und umziehen. Um
13.30 h startete die Rückfahrt per Bike nach Hinwil. Es dauerte nicht lange und Felix unser Tourleader
flog über den Lenker zum Stillstand. Aber ausser einem blutigen Knie und ein
paar Schürfungen auch bei weiteren kleinen Stürzen passierte nichts. Wenn eine
solche Horde von Bikern die Wanderwege unsicher macht, sind nicht alle
Zeitgenossen erfreut und so mussten wir das eine oder andere unfreundliche Wort
von Wanderern entgegen nehmen. Dies obwohl wir uns (fast) immer vorbildlich und
rücksichtsvoll verhielten.
Der zweite Teil der Abfahrt hinunter nach
Luchsingen stellte grosse technische Anforderungen und unsere Cracks waren voll
im Element. Schliesslich kamen wir alle heil unten an. Jetzt hiess es nach
Hause „rollen“. Vorwiegend in einer Reihe im Windschatten führte unsere „Lokomotive“
Felix uns zurück ins Oberland. Im Aufstieg von Rüti
Richtung Tann und Oberdürnten packte einige von uns
dann noch vollends das Rennfieber, die letzten Reserven wurden freigemacht, wir
wähnten uns in der Königsetappe der Tour de France und gaben unser letztes.
Nach 5 ½ Stunden war auch dies geschafft.
Einmal mehr ein herzliches Dankeschön an
Felix Weber für die tolle Organisation und Durchführung dieses unvergesslichen
Weekends.